Opal
Der Opal, dieses in der Natur so verbreitete Mineral, ist wie der noch häufigere Quarz, der uns weiter unten eingehend beschäftigen wird, in der Hauptsache Kieselsäure, aber im Gegensatz zum Quarz ist er nicht kristallisiert, sondern amorph. Neben der Kieselsäure ist stets noch eine gewisse Menge Wasser vorhanden, die aber von einem Stück zum andern wechselt; auch Verunreinigungen durch zuweilen nicht unerhebliche Quantitäten fremder Substanzen finden sich sehr häufig.
Solche unreine und dadurch trübe und meist mehr oder weniger intensiv gefärbte Opal Varietäten werden aber fast gar nicht zur Herstellung von Schmucksteinen verwendet; hierzu dient beinahe ausschließlich der „edle Opal”. Dieser zeichnet sich vor allen anderen durch einen prächtigen bunten Farbenschiller aus, der durch Brechung und Spiegelung der Lichtstrahlen in der an sich farblosen Substanz zustande kommt.
Dieser Edelopal wird uns daher hier vorzugsweise beschäftigen. Ihm gegenüber stehen alle die anderen nicht farbenspielenden Varietäten, die man als „gemeinen Opal” zusammenfassen kann, und von denen unten die hier in Betracht kommenden ebenfalls kurz beschrieben werden sollen.
Im folgenden sind einige der als Schmucksteine brauchbaren Opale in Beziehung auf ihre chemische Zusammensetzung in einer Tabelle vereinigt, aus der der wechselnde Wassergehalt und die bei diesen nur geringe Menge fremder Beimengungen ohne weiteres deutlich zu ersehen ist.
Da der Opal nicht kristallisiert ist, so fehlen regelmäßige ebenflächige Formen bei ihm ganz, dagegen bildet er häufig rundliche Knollen, traubige, sinterartige Überzüge, längliche, tropfsteinähnliche Zapfen und andere derartige Gestalten. Von Spaltbarkeit ist keine Spur vorhanden. Der Bruch ist muschelig, oft in ausgezeichneter Weise. Die Masse ist ziemlich, manchmal sogar sehr spröde und leicht zersprengbar und zerbrechlich.
Die Härte ist nicht sehr groß, geringer als beim Quarz; es ist H. = 5 1/2 – 6 1/2 so zwar die Opale Glas noch ritzen, jedoch von Quarz geritzt werden. Aus allen diesen Gründen ist es nötig, einen als Schmuckstein geschliffenen Opal sehr sorgfältig zu behandeln und ihn vor Stößen und vor Berührung mit härteren Körpern, sowie vor Staub tunlichst zu schützen, damit er nicht zerbrochen oder zerkratzt wird.
Wie die Härte, so ist auch das spezifische Gewicht niedriger als das des Quarzes. Es ist von der chemischen Zusammensetzung, von dem Wassergehalt und der Menge fremder Verunreinigungen abhängig, und schwankt mit diesen ungefähr zwischen 1,o und 2,3. Der Glanz ist meist der gewöhnliche Glasglanz, doch kommen auch fettig, sowie harz- und wachsähnlich glänzende Opale vor. Er ist vielfach von Natur schon ziemlich stark, wird aber durch das Schleifen und Polieren noch wesentlich, wenn auch nicht bis zu besonders hohem Grade gesteigert.
Die Durchsichtigkeit ist bei einer Varietät, dem ganz glasähnlich aussehenden Hyalit oder Glasopal, der aber selten geschliffen wird, vollkommen. Die meisten Opale sind jedoch trübe und höchstens durchscheinend bis halbdurchsichtig. In dieser letzteren Weise verhält sich auch der edle Opal.
Für Röntgenstrahlen sind alle Opale noch ziemlich durchlässig. An sich und im reinsten Zustande ist die Masse vollkommen farblos. Die durch die beigemengten fremden Substanzen hervorgebrachten Farben sind meist braun, gelb und rot in verschiedenen Nuancen, seltener grün: schwarze Opale kommen ebenfalls vor, aber auch die weiße Farbe ist bei unreinen, trüben Varietäten, wie z. B. bei dem unter den Analysen erwähnten Milchopal, nicht ungewöhnlich.
Die Lichtbrechung, der amorphen Beschaffenheit wegen einfach, ist schwach; der ßrechungskoeffizient ist beim Edelopal = 1,44, bei anderen = 1,IG bestimmt worden.
Beim Erhitzen zerspringt der Opal sehr leicht, daher sind geschliffene Steine auch vor Temperaturveränderungen, namentlich vor raschem Erwärmen durch Berührung mit heißen Gegenständen zu hüten. Das Wasser entweicht schon unter der Glühhitze und die Masse wird dabei, wenn sie es nicht schon vorher war, trübe und unklar.
Schmelzbar ist der Opal vor dem Lötrohr nicht, wohl aber im Knallgasgebläse. In Säure löst er sich nicht, außer in Flußsäure; von Ätztinte wird er stark angegriffen. Im Gegensatz zum Quarz ist dies auch bei der Behandlung mit Kalilauge der Fall. Der Opal kommt fast ausschließlich auf Spalten, Klüften und sonstigen Hohlräumen in basaltischen, trachytischen und anderen vulkanischen Gesteinen, seltener im Serpentin usw. vor. stets aber nur in Kieselsäure enthaltenden Gebirgsarten.
In diesen finden sich die verschiedensten Varietäten nebeneinander und zusammen mit anderen Kieselsäuremineralien, wie Chalcedon und Quarz, vielfach mit diesen mehr oder weniger innige Gemenge bildend.
Der Opal und diese anderen Mineralien sind stets Zersetzungsprodukte jener Gesteine. Das in diesen zirkulierende Wasser, das zuweilen sehr heiß ist, löst aus ihnen Kieselsäure auf. und diese scheidet sich auf Hohlräumen oder an anderen geeigneten Orten, je nach den speziellen Verhältnissen in einer der genannten Formen wieder aus, wenn das Lösungsmittel verdunstet oder erkaltet.
Mit dieser Art der Entstehung hängen die oben beschriebenen rundlichen Gestalten zusammen, welche an die Formen der in ähnlicher Weise aus Wasser abgesetzten Tropfsteine erinnern. Der Opal bildet zuerst eine weiche gallertartige Masse, er ist nichts anderes als eine eingetrocknete Kieselgallerte.
Man findet sogar zuweilen in den Gesteinen die Kieselsäure noch feucht in ihrem ursprünglichen weichen, gallertartigen Zustande und sieht sie erst zu Opal erhärten, wenn sie an der Luft liegend einen Teil ihres Wassers verloren hat. Im Vorstehenden sind die allen Opalen gemeinsamen Eigenschaften zusammengestellt.
Im folgenden sollen nun alle zu Schmucksteinen verwendeten Varietäten des Minerals je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger eingehend geschildert und dabei namentlich dasjenige Verhalten betont werden, wodurch sie sich als zum Schmuck besonders geeignet erweisen und wodurch sie sich von anderen Varietäten unterscheiden.
Edler Opal.
Die wichtigst’ und wertvollste Varietät des Opals ist der edle Opal, auch Edelopal, orientalischer Opal, . .„inent- oder Firmamentstein genannt. Zwar sind alle Eigenschaften, die sonst den Wert und die Schönheit eines Edelsteins ausmachen, bei diesem Mineral nur in ungeordnetem Maße vorhanden. Es ist nicht durchsichtig, hat keine ausgeprägte Farbe, einen im Vergleich mit anderen feinen Steinen nicht sehr starken Glanz und nur geringe Härte, aber das auf seiner Oberfläche auftretende prächtige Farbenspiel stellt ihn
doch in die Reihe der kostbarsten Juwelen.
Kein anderer Edelstein zeigt eine ähnliche Erscheinung, so daß der Edelopal unter seinen Genossen eine ganz einzigartige Stellung einnimmt. Seiner Wichtigkeit als Schmuckstein entsprechend, werden wir hier seine Eigenschaften und seine sonstigen Verhältnisse etwas eingehender kennen zu lernen haben.
Der Edelopal ist stets nur durchscheinend bis höchstens halbdurchsichtig, zuweilen allerdings der Durchsichtigkeit sich stark nähernd. Das Licht scheint meist mit rötlichgelber Farbe hindurch. Im auffallenden, an der Oberfläche zurückgeworfenen Lichte ist er meist farblos und erscheint milchartig trübe, milchweiß, vielfach mit einem leichten bläulichen, zuweilen auch perlgrauen Schein.
Viel seltener ist eine ausgesprochene Körperfarbe, gelb, rot und blau, auch grün und schwarz. Unter diesen ist gelb, und zwar weingelb bis schwefelgelb, nicht ganz ungewöhnlich, auch rot kommt nicht gar zu sparsam vor, besonders gelblichrot. Sehr selten ist dagegen rosenrot; von dieser Farbe wird ein prachtvoller Stein im Grünen Gewölbe in Dresden aufbewahrt. Blau, grün und schwarz ist ungewöhnlich.
Von großer Schönheit sind zuweilen die seltenen schwarzen Opale, bei denen auf dunklem Hintergrunde das Farbenspiel in besonders herrlichem Glänze strahlt. Dieses Farbenspiel besteht bei allen Opalen darin, daß der Stein in dem an der Oberfläche zurückgeworfenen Licht, nicht aber beim Hindurchsehen, in den lebhaftesten und brennendsten Regenbogenfarben erglänzt.
Diese bedecken zuweilen den ganzen Stein oder es sind nur einzelne farbenglänzende Stellen, welche in die nicht mit Farbenspiel versehene Umgebung allmählich übergehen. Die ganze Oberfläche zeigt manchmal ganz einheitlich eine und dieselbe Farbe, wobei namentlich Gelb und Grün geschätzt ist, oder man sieht einzelne größere gleichmäßig gefärbte, aber in der Farbe miteinander abwechselnde Flecke, die meist gleichfalls allmählich ineinander verlaufen.
Zuweilen sind aber auch winzige verschiedenfarbige Flitterchen unregelmäßig und in größter Anzahl über die Oberfläche des Steines verteilt und gewähren so ein kaleidoskopartig buntes Bild, das man namentlich bezüglich des Glanzes der Farben mit dem Halsgefieder mancher Tauben oder mit einer Pfauenfeder vergleichen kann, während die mehr einheitlich spielenden Steine größere Ähnlichkeit mit farbenglänzenden Perlmutterplättchen haben.
Die Farben sind aber bei guten Edelopalen durchgängig feuriger als bei allen diesen zum Vergleich herangezogenen Gegenständen. Einige farbenspielende Edelopale sind auf Taf. XVI, Fig. G bis 9, abgebildet. Man pflegt, in Anlehnung an die Schilderung des Opals und seines Schillers bei Plinius, vielfach zu sagen, daß in dem Farbenspiel dieses Edelsteines das feurige Rot des Rubins, das prächtige Grün des Smaragds, das goldige Gelb des Topases, das tiefe Blau des Sapphirs und das lebhafte Violett des Amethystes miteinander vereinigt seien.
Alle diese Farben kommen auch in der Tat vielfach an einem und demselben Steine nebeneinander vor, häufig fehlen aber auch einige, und manchmal sieht man, wie schon erwähnt, die ganze Oberfläche nur in einer einzigen Farbe glänzen.
Die Verschiedenartigkeit des Farbenspiels, wie es an den einzelnen Steinen auftritt, von denen sich keiner genau so verhält wie der andere, wird dadurch bedingt. Dieses ist zum Teil in bestimmter Weise an gewisse Fundorte geknüpft. Während z. B. beim ungarischen Opal meist nur kleine Flecken und Flitterchen von verschiedener Farbe regellos und rasch miteinander abheißen Gegenständen zu hüten.
Das Wasser entweicht schon unter der Glühhitze und die Masse wird dabei, wenn sie es nicht schon vorher war, trübe und unklar. Schmelzbar ist der Opal vor dem Lötrohr nicht, wohl aber im Knallgasgebläse. In Säure löst er sich nicht, außer in Flußsäure; von Ätztinte wird er stark angegriffen. Im Gegensatz zum Quarz ist dies auch bei der Behandlung mit Kalilauge der Fall.
Der Opal kommt fast ausschließlich auf Spalten, Klüften und sonstigen Hohlräumen in basaltischen, trachytischen und anderen vulkanischen Gesteinen, seltener im Serpentin usw. vor. stets aber nur in Kieselsäure enthaltenden Gebirgsarten. In diesen finden sich die verschiedensten Varietäten nebeneinander und zusammen mit anderen Kieselsäuremineralien, wie Chalcedon und Quarz, vielfach mit diesen mehr oder weniger innige Gemenge bildend.
Der Opal und diese anderen Mineralien sind stets Zersetzungsprodukte jener Gesteine. Das in diesen zirkulierende Wasser, das zuweilen sehr heiß ist, löst aus ihnen Kieselsäure auf. und diese scheidet sich auf Hohlräumen oder an anderen geeigneten Orten, je nach den speziellen Verhältnissen in einer der genannten Formen wieder aus, wenn das Lösungsmittel verdunstet oder erkaltet.
Mit dieser Art der Entstehung hängen die oben beschriebenen rundlichen Gestalten zusammen, welche an die Formen der in ähnlicher Weise aus Wasser abgesetzten Tropfsteine erinnern. Der Opal bildet zuerst eine weiche gallertartige Masse, er ist nichts anderes als eine eingetrocknete Kieselgallerte.
Man findet sogar zuweilen in den Gesteinen die Kieselsäure noch feucht in ihrem ursprünglichen weichen, gallertartigen Zustande und sieht sie erst zu Opal erhärten, wenn sie an der Luft liegend einen Teil ihres Wassers verloren hat. Im Vorstehenden sind die allen Opalen gemeinsamen Eigenschaften zusammengestellt.
Im folgenden sollen nun alle zu Schmucksteinen verwendeten Varietäten des Minerals je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger eingehend geschildert und dabei namentlich dasjenige Verhalten betont werden, wodurch sie sich als zum Schmuck besonders geeigneterweisen und wodurch sie sich von anderen Varietäten unterscheiden.